Posts nach Themen sortiert

Dienstag, 27. Mai 2014

Kostenloser Rundflug im Yosemite




Nachdem wir lange nichts mehr von uns hören lassen haben mal was anderes. Da sich Thomas ja über die seltenen Ruhetage beschwert hat, hat ihm das Schicksal etwas nachgeholfen. Wir hatten  bisher 3 Ruhetage hintereinander und Thomas seine Schulter fühlt sich inzwischen etwas besser an. Also alles richtig gemacht.
Doch alles vom Anfang an und vor allem wie ich zu meinem Rundflug kam.


Thomas und ich hatte zwar ein paar kleine Blessuren von den letzten Wochen aber nichts Ernstes. Thomas schliefen beim Klettern die Finger ein und mein Handgelenk schmerzte etwas. Also nichts schlimes bis auf das unsere Motivation etwas nachgelassen hat. Aber na ja das passiert halt im Alter. Wir versuchten also eine neue 6 SL Route und in der Schlüssellänge taten die Griffe so weh, dass wir uns nicht wirklich überwinden konnten sie für den Durchstieg festzuhalten. Auch war es mittlerweile so warm, dass die Füße in den Bequemen Schuhen schmerzten weil die Sonne uns grillen wollte. Also das übliche leiden nichts besonderes. Um also dem Tag noch einen positiven Aspekt abzugewinnen und da wir sowieso am Schulzes Ridge waren machten wir noch das Moratorium, weil das eine bekannte schöne Route ist. Wie immer im Valley sind schöne und leichte Routen echt deutlich schwerer bewertet, als sie tatsächlich sind und so war es auch diese mal. Da dämmerte uns wieder warum viele Leute denken wenn 5.11 schon so schwer ist dann ist 5.13 unmöglich und es war wieder einmal gut daran erinnert zu werden das 5.13er schwer sind und man nicht voraussetzen kann das sie einem „leicht“ von der Hand gehen. Wir seilten also nach 3 genussreichen Längen ab und da eine Seilschaft unter uns war pendelten wir auf die Reibung um niemanden zu stören. Während ich weiter abseilte, traf mich etwas extrem unangenehm Hartes am Knie. Ich dachte schon, Thomas hat aus versehen den 3er Camelot fallen gelassen, aber wie sich schnell herausstellte, war es ein Stein der von ganz oben gekommen war. Das Knie war sofort taub und schmerzte höllisch und mir wurde schlecht. Schnell wickelte ich das Seil zur Sicherheit ums Bein und seilte umständlich zum nächsten Stand. Ab dort seilt Thomas zuerst ab. Naja das Knie wurde dick und später blau usw.
Da es mir unmöglich war durch die Geröllfelder nach unten zu laufen, weil ich ja schon beim sitzen höllische Schmerzen hatte riefen wir die Bergwacht (YOSAR) und diese ließen mich ausfliegen. Das ganze dauerte zwar gut und gerne 2-3 Stunden bis alles fertig zum Abtransport war, aber wenigstens bekam ich einen Rundflug.
Photo Tom Evans



 Ab dem Punkt wo ich nicht mehr sitzen musste und in der Vakuummatratze lag, ließ sich der Schmerz auch irgendwie aushalten. Im Krankenhaus kam dann die Erlösung schlechthin, als mir mitgeteilt wurde das ich unglaubliches Glück gehabt habe das der Knochen unversehrt ist weil der Oberschenkelmuskel die ganze wucht abgefangen hatte.
So kamen Thomas zu ein paar extra Ruhetagen und ich zu ein paar neuen Krücken.
Mittlerweile braue ich diese nicht mehr und wir schauen mal wie das demnächst mit dem Klettern funktioniert.    

Photo Tom Evans

Mittwoch, 21. Mai 2014

El Nino





El Nino das Original Topo.
Nachdem wir vom El Cap runter gekommen sind gab es genau einen Ruhetag, Dann klingelte der Wecker um 4:30 Uhr denn es waren 90 Grad Fahrenheit und extrem viel Sonnen angesagt. Wenn der Granit erst mal in der Sonne ist wird er heiß wie eine Herdplatte. Unser Ziel waren die ersten 3 schweten Sl von El Nino zu Klettern. Diese Route wollte ich bereits 1999 probieren, mußte aber feststellen, das die Kletterei im Yosemite anders ist als in den nordamerikanischen Sportklettergebieten. So konnte ich wenige Wochen zuvor in Smith Rocks bereits 5.14a klettern, aber im Yosemite war bei 5.12b Schluß. So wurde die Idee verworfen und kam erst letztes Jahr wieder auf. Nachdem Issy das Valley verlassen hatte versuchte ich die erste schwere Länge, mußte aber neben der Hitze nach mehrerern weiten Stürtzen die Segel streichen. Einige Haken in der ersten Länge steckten so besch... das man sie einfach nicht einhängen konnte und die Züge an diesen vorbei waren extrem weit und zudem mit meiner Körpergröße und Kraft kaum zu lösen. Noch dazu, wenn man jedes mal 10m weiter unten im Seil saß wenn die Variante daneben ging.

Thomas in der Obligatorischen Schlüsselsteller der Black Dike

So stand El Nino mit 5.13c nun erneut auf dem Program und ohne groß auszuschweifen, es wurde ein langer harter Tag. Die Finger und Füße schwerzten so babarisch, dass man weder gescheit Laufen noch einem anderen einen Vogel zeigen konnte. Jedenfalls brauchte ich für eine Stelle fast 3h und wenn Thomas die Seillänge nicht beendet hätte hätten wir nicht einmal aller Einzelzüge der 3 x 5.13er Längen gemacht. Ob das im Durchstieg geht ist fraglich und ob die Nerven mitspielen auch. Gestern war eigendlich Ruhetag geplant, aber der Wetterbericht hat einige Regentage vorhergesagt und so mußten wir trotz schmerzender Finger und Füße erneut ran, um zu versuchen die Längen Durchzusteigen. Wir warteten bis 15:00 Uhr die Sonne aus der Wand war und es ging los. Der Unterschied war wie Tag und Nacht, aber die Schuhe waren dieses mal auch eine Nummer kleiner. Die Nerven waren zum zerreißen gespannt aber der Durchstieg aller Längen glückte. Nur Thomas stürzte leider am Ende der letzten Länge.
The Missing Link, kurz vor der 2. Sicherung.

Wie ließen die Seile hängen, um nach einem halben Ruhetag wiederzukommen. Thomas hatte die Idee gleich am Einstieg zu schlafen damit der Wecker erst um 4:30 Uhr klingelt wenn es früh los geht. Als wir am Abend die 40 Min zum Einstieg liefen meinte Thomas so im Scherz "Hoffentlich ist es das letzte Mal, dass wir diesen Zustieg laufen", denn wir gingen ihn jetzt zum 3. Tag in Folge. Keine Stunde später ging Thomas erneut zum Auto um das Handy zu hohlen, welches er vergessen hatte. Das ersparte ihm wenigstens eine Stunde von den Mücken gefressen zu werden. Noch nie hatte ich so eine schlechte Nacht und wollte noch zeitiger aufstehen.

1. Tag
Das jümarn an unseren Seilen und das Haulen ging gut. Wir hatten 25 Liter Wasser und Essen für 6 Tage dabei, falls wir es nicht schaffen vor dem schlechten Wetter auszusteigen. So könnten wir notfalls das schlechte Wetter aussitzen. Als die Sonne um 8 Uhr in die Wand kam begannen wir an zu schwitzen wie die Schw... . Wir zweifelnden ob unser Wasser reichen würde und tranken auf den ersten 4 Längen 3 Litter. Der kühle Wind blieb aus und wir fühlten uns träge und schlaff. Obwohl bekanntlich der erste Tag der anstrengenste ist, fragten wir uns ob vielleicht noch ein Ruhetag besser gewesen wäre, aber das Wetter hat uns dazu gezwungen sonst hätte wir eine ganze Woche verloren. Es war zwei ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor, dass wir in 3 Tagen die verbleibenden 25 SL (davon 4 x 5.13er und 7 x 5.12er) zu Klettern hatten um vor dem kurzzeitigen Wintereinbruch aus der Wand zu sein. Doch an Kälte war vorerst nicht zu denken. Wir kamen Mittags am "Big Sur" an und ruhten uns über 1h im Schatten des Haulbags aus. Die kommenden Zwei 5.13er Längen wollte ich nicht in der Sonne probieren.Als der Schatten der großen Verschneidung uns endlich erreicht hatte kehrte unsere Motivation zurück. Letztentlich waren die Längen beide nicht so Schlimm die "M&M-Flake" war zwar gruselig hohl, aber mit Seil von schäg rechts oben und die "Royal Arches" waren auch nicht 5.13c aber sehr technisch. Thomas konnte beide Seillängen im Flash Klettern und es blieb uns Abends nur noch die Seillógistik so zu optimieren, dass die Haulbags, welche wir am "Big Sur" gelassen hatten die ca. 40m Querung uns nachmachen. So gab es dieses mal einen zeitigen Feierabend bevor es dunkel wurde

Die erste Nacht war echt supper entspannt.
2. Tag
5:30 Uhr werden wir sanft geweckt und schauen erwartungsvoll nach oben. Das "Black Roof" trohnt über uns und stellt die Crux für diesen Tag dar. Doch die zahlreichen 5.12er sehen nicht alle so einladend aus wie die "Endurance Corner".
Damk Tom Evans, gibt es von der Endurance Corner auch ein Bild aus dem Tal.

Endurance Corner


 Thomas beginnt mit dieser und bekommt mächtig dicke Arme. Am nächsten Stand freut er sich aufrichtig, dass er die nächste Länge nicht vorsteigen muß, denn sie sieht naß und brüchig aus. Es hilft nichts, aber ich bin an der Reihe. Die Länge ist zwar für den Grad 5.12c gängig aber auf jeden Fall sehr erst schön wenn sie vorbei ist. Eine weiter brüchige Sl und wir hängen unter dem "Black Roof".
Die Unschöne Länge Black Dihedral, und oben sieht mann das Black Roof

Ein beeindruckendes 10m Dach was durch einen 20m Quergang im Dach überwunden wird. Es scheint einem fast auf dem Kopf fallen zu wollen so beeindruckend ist es. Doch wie immer hilft es wenig vor dem Problem davon zu laufen, sondern ich gehe es direkt an wenn auch mit einem Mulmigen Gefühl im Bauch. Das Gefühl war durchaus begründet, denn anfangs waren eineige Bohrhaken zwar eine gute Sicherung aber der Fells war so brüchig, dass allein durch bloßem Kontakt mit dem Fells blätterteigartige Schuppen abbröselten. Der obere Teil des Daches war dan genau das Gegenteil. Der Fels war gut, nur die Absicherung dürftig. in wackeligen Normalhaken steckten unmengen alter Schlingen. Die Schlüssellänge kam am Ende und war richtige athletische Kletterei und zudem extrem ausgesetz. Die Füße hookten auf Handhöhe und man mußte nach einem Überkreuzzug an die nächste Pinscar springen. Im Durchstieg war das wieder mal sehr glücklich. Ich merkte, dass die Finger Rutschten und die Arme schwer wie Blei waren und schnappte eher halbherzig hoch. Es vergingen einige Sekundenbruchteile, ehe ich überhaupt feststellte das ich immer noch an der Dachkante hing und noch nicht im Seil baumelte. ich zerrte mich noch die letzten Züge bis zum Stand und das Dach lag glücklicherweise hinter mit. Nachdem Thomas nachgestiegen war seine Aussage nur: "Wenn ich vor deinem Durchstieg hier nachgestiegen wäre, dann hätte ich gewettet, dass du diese Länge nicht durchsteigen kannst". Zum Glück hatte Thomas in dieser Sache nicht Recht behalten.

So sieht der Zug vom Tale aus, und man sieht auch mal das Dach, Photo Tom Evans

Die letzten Züge von Black Roof, auch wenn es hier nicht wie ein Dach aussieht.

Die nächsten 4 Seillängen gingen im Hunger und der Müdigkeit unter die uns langsam aber schleichend übermannte. Wir spürten dies vor allem dadurch, dass wir selbst bei den einfachsten Kletterbewegungen uns willentlich dazu zwingen mußten. Wir erreichten also gerade so unser Tagesziel und topten zugleich den Rekord an Kartoffelbrei welchen man an einem Abend verzerren kann. Zufrieden und extrem müde sanken wir in die Schlafsäcke und schauten nach oben zu den kommenden Längen.

The Slalom kurz vor dem 2. Schlafplatz.
3. Tag
Da der Wetterbericht schlecht blieb und das schlechte Wetter nun 2-3 Tage anhalten sollte mußten wir es auf jeden Fall an diesem Tag bis hoch schaffen. Also ging es wie immer früh los aber nicht ohne kleine Hindernisse. Zu den üblichen morgentlichen Schmerzer des Alters geselte sich ein stechender schmerz im Handgelenk beim halten der Teetasse. Etwas Tap und Wärme halfen wenig und so mußten wohl oder übel mal ein paar herkömmliche Schmerzmittel ran, damit wir heute noch hier rauskommen. Thomas kämpfte sich grandioserweise durch "The Dolphin" einem Kamindach welches man nicht wirklich gut klemmen kann und deswen sozusagen als Nackenstützkamin klettert.
Das alles da unten liegt schon hinter uns. kurz vor the Dolphin in der 12c

 Das stellte die einzig logische Variante dar, weil der Kamin nach unten V-Förmig aufging. Eine Stunde später hingen wir mit unserem Haulbag vor der Länge "Lucy is a Labrador" welche eine Umgehung von "Eismeer" ist, da diese nach einem Griffausbruch mit 5.14a eingestuft war und somit eine fast unmögliche Hürde für den letzten Tag darstellt. Wir schauten also nicht schlecht als bei der Umgehungsvariante die Bohrhaken felten. Der Schwerlastanker war zwar noch in der Wand aber es war weder eine Mutter darauf noch irgend etwas anderes. Da sie Schwerlastanker nach unten hingen gab es auch nicht die Möglichkeit einen Klemmkeil darüber zu legen. Ich zermarterte mir den Kopf was wir denn noch machen könnten um El Nino noch frei und noch besser Rotpunkt abschließen zu können. Um eine Mutter un einen Hacken zu bekommen konnte man 800m über dem Boden nur schwer einen Kaufen aber auch keinen aus der vorhergehenden Längen nehmen. Zum einen wären diese Längen dann nicht mehr kletterbar für andere und zum haben die Huber Bolts ein metrisches Gewinde. Die Variante "Lucy is a Labrador" wurde aber von Amerikanern nach dem Griffausbruch in "Eismeer" hinzugefügt also ziehmlich sicher kein metrisches Gewinde. Also was tun??
Als ich mir das Sammelsorium von alten und neuen Haken am Stand anschaute, gab es einen neuen Haken mit Metolius Lasche. Das müßte passen. Zum Glück hatte mein Klemmkeilentferner einen Ringschlüssel integriert und Thomas zwei sehr kräftige Hände. Nach 5 Minuten hielten wir eine Mutter und eine Hakenlasche in der Hand und sie schienen unendlich schwer zu sein. Wenn wir diese jetzt aus versehen  fallen lassen, wäre die Arbeit der letzten 5 Tage auf einen Schlag zunichte gemacht. Dementsprechen wogen beides schwere in der Hand als man vermuten mag. Es wurde noch einmal spannend 6m nach links zu Klettern undan den Schwerlastanker herranzuklettern. Vollkommen überstreckt und mit ganz viel Feingefühl wurde die Hakenlasche aufgesteckt. Erst als die Mutter einige Umdrehungen gegriffen hatte konnte wir aufatmen. Die Mutter passt und hält. Zwar hatten wir nur einen der zwei Haken, aber vieleicht geht es ja auch ohne den zweiten. Doch die Ernüchterung kam schneller als gedacht. erstens war beim Blick um die Ecke die für 5.13a zu kletternde Untergriffrippe klitschnass. Zudem war der 2. Haken wichtig weil er die nasse Hangel absicherte. Ich wollte schon fast aufgeben, da tropfnasser Granit glatt wie eis ist, als ich im Moos noch einen lediglich feuchten Griff fand und die Züge nach 1/2h irgwendwie hinbekam. So mußte das Problem mit dem Schwerlastanker noch gelöst werden. Die einzige lösung war das Stahlkabel von einem Keil darüber zu hängen doch dieser würde bei der Seilbewegung einfach herunterfallen. An dieser Stelle half uns etwas Tape am vordersten Rand uns so konnte man sich wenigstens reinsetzen. Das ganze war echt Nervenaufreibend und spannend bis zuletzt.

Beim aufschrauben des Bolts von "Lucy is a Labrador" und Lucy läuft schon das Wasser im Munde zusammen, Photo Tom Evans

Lucy is a Labrador, wie Variante gabs bei den Hubers noch nicht. Wie man sieht sabbert Lucy ganz schön.

Nach mehrfach nassen Händen durch Lucy und 3h unserer kostbarer Zeit, war dieses Problem hinter uns und wir auf der Zielgerade und gaben mächtig Gas.
Die letzten leichten Längen.

 Die letzten Längen waren zwar schlecht gesichert aber leicht. Wir erreichten den Ausstieg gegen 17:00 Uhr und hatten gerade noch genug Zeit Glücklich aber sehr geschafft unser Material wieder nach unten zu schleppen.

Endlich oben, ...

... und dann muß man mit dem ganzen Gerassel...

wieder ins Tal zurück.

So endete unser kleines El Nino Abenteuer mit einer 8. Begehung mit zwei müden Sachsen.
Um die körperliche und geistige Verfassung nach so einer Wand nur im Ansatz zu beschreiben will ich den Erstbegeher der Nose (Warren Harding) zitieren nachdem er oben angekommen war. "Ich weiß nicht wer hier über wem gesiegt hat. Offensichtlich ist der El Cap nach meiner in einer besseren Verfassung als ich. An dieser Stelleauch einen Dank an Tina, dass sie Thomas Hose etwas enger genäht hat, sie wäre sonst beim Ausziehen des Gurtes nach unten gerutscht.

Dienstag, 13. Mai 2014

PreMuir / Shaft Teil 2

Topo "The Shaft"mit korrekturen,  Quelle Yosemite Bigwalls, 2014


Das große Packen

Nachdem der Muirblast mehr oder minder ging nutzten wir die 2 Mioschlechtwettertage um die Sachen zu Packen und unseren Jetlag los zu werden. Beim ersten schönen Wetter ging es dann los.
Wir entschieden uns früh loszulegen um nicht anstehen zu müssen, hatten uns aber stark verkalkuliert. Vor uns waren 2 Seilschaften an den Fixseilen die zu den Heartledges gingen und eine Seilschaft davon wollte ins Shield. Diese Seilschaft die vorwiegend technich kletterten (das hat nichts mit unserer Grobmotorik zu tun, sondern dieses sogenante Aid-Climbing ist wenn man sich vorwiegend mit Hilfe der Sicherungspunkten nach oben bewegt) war sehr langsam unterwegs und sollten uns später einen ganzen Tag kosten. Vorerst war dies egal, denn wir waren mit unseren zwei Haulbags (Ms Piggy und ihre Tochter) sowie dem Portaledge (zum Übernachten) beschäftigt. Das ganze wog zusammen über 90 kg und war alleine fast nicht nach oben zu ziehen. Die Haulbags welche faul wie Schweine im Seil hingen waren selbst mit einem Flaschenzug nur wenige Zentimeter zu bewegen was extrem frustrierend war. Da wir aber 7-8 Tage eingeplant hatten, blieb uns aber keine ander Lösung als 42 Litter Wasser und dazu Essen mitzunehmen. Auch dort hatten wir gewichtsmäßig und nicht gerade kulinarisch optimiert. Abends stand Kartofelbrei mit Milchpulver, Salami und Parmesan, Morgens Haferflocken mit etwas Knuspermüsli und tagsüber ca. 10 Müsliriegel auf dem Menü. Also alles leicht & Kalorienreich quasi ein "ausgewogene Ernährung".
Wir quälten uns also ab das ganze die Wand hochzuziehen und es gelang nur, indem einer als Gegengewicht fundierte und mit jede Meter welchen der Haulbag nach obem ging wieder Richtung Tal sauste. Das war nicht nur gruselig sondern auch 500 Höhenmeter zu jümarn (sich mit einer Steigklemme am Seil nach oben zu bewegen).
Als wir unseren Höchstpunkt vom Muirblast erreicht hatten, ging es mit der Kletterei los und die ersten Überraschungen kamen auf uns zu. Die Aid-Climber, welche eigentlich 3h Vorsprung hatten waren gerade mal eine Seillänge in dieser Zeit geklettert. Das Shield würde die nächsten 6 Längen mit unserer Route Teilen. Das heißt also 2 Tage anstehen. Bevor wir uns darüber Ärgern konnten, zogen dunkle Wolken auf und es begann zu nieseln. Wie keulten wie verrückt um die Haulbags zu Stand hochzuziehen, denn unsere Regenjacken waren darin. Die Wolken zogen schneller als wir die Schweine und wir schnauften wie wild an Schwitzen war bei unter 10 Grad nich zu denken aber auch nicht ans bis auf die Haut durchzuweichen. Wir hatten gerade die Regenjacken angezogen als es losging. Mir kam zu Glück noch die Idee, das Rainfly (Überzelt fürs Portaledge) über uns und die Säcke zu ziehen. Es stürmte, regnette und hagelte. Thomas konnte seinen Durst mit zwei Händen voll Eis stillen welches vom Rainfly rutschte.

Glücklich und trocken unterm Rainfly, wärend es draußen hagelt und stürmt.


 So schlimm das alles auch klingt, wir blieben staubtrocken und warm. 1,5 h später war der Fels soweit trocken und es ging noch 2 Längen weiter mit schlange stehen. Die Bilanz des 1. Tages war also nicht rosig 250m Haulen und 3 Sl Klettern.

2. Tag
Es ging so los, wie der letzte Tag aufgehört hatte mit Warten. Allerdings war die erste schwere 5.12d Länge, ein spiegelglatte Spreize zwischen zwei Rißspuren so, dass ich erst im 2. Versuch durchstieg.
Was rechts über Thomas kommt, ist die erste 5.12d Länge und eine unangenehme Spreize zwischen den Zwei Rißspuren.


 Bei Thomas ging es auf Anhieb er hatte ein besseres Felsgefühl oder ihn störte es nicht wenn die Tritte vor glätte quitschten. Gerade richtig in Schwung gekommen hieß es wieder warten. Der Tag neigte sich schon dem Ende, als wir die nächste 5.13 er Länge antesten konnten. Silver fish corner war eine überhängende 40 m Verschneidung und eigendlich das Ziel des Vortages. Mit dem Hintergedanken der Verspätung waren die Einzelstellen auch nicht leichter auszubouldern. Nach 2h langen probieren hatte ich alle Einzelzüge zusammen aber der Durchstieg war eher unwahrscheinlich. Thomas gelangten die Einzelstellen trotz seiner extrem dicken Finger erstaunlich schnell und nun mußte ich wohl oder übel ran um einen Durchstieg ohne Ruhen in der Sicherung hinzuzaubern. Das ganze wurde noch unwahrscheinlicher, als die Techno-Kletterer über uns auf den Ausstieg und auf unser dort befestigtes Materialseil pinkelten. Meine Stimung war also auf dem tiefsten Punkt angekommen als ich nach 2 m aus einem nassen Griff rutschte. Also zurück zum Stand und einen neuen Versuch. Ich krapfte mich die Verschneidung hoch, und unter Thomas motivierenden Zurufen wurde aus dem Krampf ein Kampf und ich gelangte immer höher und irgendwie mit platten Unterarmen über die Crux. Ich konnte mich kaum noch an den besseren Griffen festhalten als die letzte schwere Stelle des Durchstiegs wieder zu Krampf wurde. Das hochsetzen der Füße war eher ein hochschleifen an der Wand, weil ich so stark presste um nicht aus der Hangel zu rutschen. Dabei blieb ich am letzten Sicherungspunkt einem Keil hängen und zog ihn nach oben aus dem Riß. Da die Gravitation eine zeitlang mit dem Keil beschäftigt war der im Seil nach unten rutschte konnte ich noch mal alles geben und wärend die Linke gefühllose Hand langsam aus dem Riß rutschte noch Mal anziehen und die Finger unkoordiniert weiter oben in den Riß stopfen bevor sich die Gravitation wieder vollständig mit mir befasst. Doch siehe da sie kam zu spät, die Fingerspitzen der rechte Hand steckten im Riß und ich stand hyperventilierend weiter oben auf einem nenneswerten Tritt. Wennig später hängte ich den Stand ein und der Tag war zu Ende. Wie lange das Ganze gedauert hatte ist schwer zu sagen, aber als wir das Portaledge an dem sehr unbequemen Hängestand aufbauten war ich froh alle bisherigen Längen durchgestiegen zu haben und weiterhin im Rennen um den Durchstieg zu sein nur mit einem Tag Verspätung halt.

Die Silverfish Corner 5.13b aber sehr schwer, da am Abend das Licht nicht ausreichte, hier am Morgen vom Portaledge nach unten.


3. Tag
Der nächste Morgen began sehr kalt und mit viel Wind. Die 5.13er Reibungsplatte war nicht gerade zun warm werden aber der Erfolg der Vortages beflügelte uns.

Der Morgen ging steil los und wurde dann zur Platte. 5.13a Querung.

 Wir schaffte 7 Längen an diesem Tag und alles waren schwere schindige Risse, wo man sich extrem verausgabte. Thomas zeigte zwei Glanzleistungen bei Hangelrißen und ließ sich weder von der schlechten Sicherung noch von krümeligen Tritten und schon gar nicht von der Tatsache abschrecken,

Thomas Glanzleistung eine 5.12a ?? Hangel in extrem krümeligen Granit.

 dass seine Finger nicht wirklich in den letzten Hangelriß passten. Doch sein Meisterstück sollte noch folgen.
So gelangten wir am Ende des Tages an den Abzweig, wo sich die PreMuir von der ursprünglichen Freikletterlinie "The Shaft" trennte. Letztere wurde 2001 erstmals durch Tommy Caldwell frei geklettert und ist bisher ohne Wiederholung. Dies lag nicht an den 4 Längen, welche vom Schwierigkeitsgrad etwas leichter waren sondern an den Gerüchten, dass man einen extrem brüchigen Schulterriß Hagel mußte, weil in diesem eine riesige Messerscharfe lose Schuppe auf Abflug hängen sollte, die wenn sie beim Herrausfallen potentielle Wiederholer verschont im 500m tiefer liegendem Einstieg der "Nose" , als die beliebteste Route am El Cap, verherrenden Schaden anrichten würde. Mann kann sich also denken für was wir uns entschieden, denn wir waren ja wegen der PreMuir hier.

Thomas hat die Hängestände satt.

Doch es kam anders, denn wir hatten bereits einen Tag Verspätung und Thomas hatte die Ausgesetztheit der Hängestände satt und wollte endlich mal wieder ein Band zum Stehen haben und so entschieden wir uns "The Shaft" zu probieren. Bei der Grusellänge war ich mit Vorsteigen an der Reihe. Bevor ich den "Death Block" erreichte gruselte ich mich bereits so sehr wegen der vielen losen Steine und der brüchigen Rißkanten, dass die Bolts mit dent Opferkarabinern wenig Mut machten.
Die Schuppe war am Ende viel gruseliger als gedacht und statt in dem erlösendem Schulterriß nach oben zu gleiten, mußte anstrengend gehangeln und im gekrümel getreten werden. Irgenwie kämpfte und gruselte ich mich hoch ohne was loszutreten und war körperlich und moralisch am Ende. Thos ging es im Nachstieg wenig besser und wir können zum Glück sagen alles ging gut. Wieder war es kalt und dunkel, als wir das Portaledge aufbauten.

4. Tag
Der Tag began kalt und später als sonst. Es ging mit einer 5.12d Stemmverschneidung los. Zum Glück war Thomas an der Reihe, denn auf so etwas stehe ich ganz und gar nicht. Der Beginn war brüchig und danach eine Verschneidung mit anfänglichem Fingerriß.

Dieser Bruch wird noch zum 5.12d Stemmverschneidung und ...

 Die Verschneidung hatte anfänglich einen Winkel von 30 Grad und später als der Fingerriß zu eng wurde 70 Grad. Es war also ein übelster Trichter und Schinder für den ganzen Körper. Der Vorstieg dieser Länge ist nicht nur Thomas sein schwerster Kamin sondern auch sein Meisterstück (ohne Kreuzfugen) 

.... Sieht dann so aus. Eine echte Granate.

Als ich oben ankam war ich fix und fertig und ich fand es sehr hilfreich, das Thomas die guten Klemmstellen markiert hat aber mußte das gleich mit seinem Blut sein.

Dafür sahen Thomas Finger danach nicht mehr so gut aus und es folgte mal wieder ein Hängestand.
 Es folgten am Ende dieses Tages noch 4 weiter Längen, wir waren jedoch nach 4 Tagen so am Ende. Wir waren langsam und standen vollkommen neben uns. 
Thomas wärmt sich in der Sonne. P.S. Man beachte die Dauenenjacke.

So gelangten wir auf das Chickenhead Ledge 150 m unter dem Gipfel und entschieden uns den kommenden Tag als Ruhetag zu nutzen, um die schwerste Einzellänge 5.13c im Anschluß frisch angehen zu können.

5. Tage
An diesem Tag wurde nicht viel geklettert aber nach einer kalten windigen Nacht wärmten wir uns erstmals nach 4 kalten Tagen in der Sonne, redeten viel und erledigten einige kleinere Reperaturen und Verbesserungen an unserem Material. Es war eine wahre Wonne, die Seele baumeln zu lassen um Kraft und Motivation zu schöpfen.
Ruhetag auf dem Chickenhead Ledge, da es sehr abschüssig ist schliefen wir etwas dekadent im Portaledge. Die Erstbegeher des Shield, welches hier nach 300m überhängender glatter Wand mal wieder auf ihre Füße stellen konnten hätten das sicherlich nicht verstanden.


So war es denn auch und mann kann sagen, dass wir einen gemütlichen Tag hatten. Nachdem wir trotz Daunenschlafsäcken in der letzten Nacht gefrohren hatten, zogen wir das Rainfly straff ums Portaledge und es wurde schön warm bis 6:00 Uhr der Wecker klingelte.

Wir verlassen unsere kleine Insel in dieser senkrechten Granitwüste.


6. Tag
Die Erste Länge nach Chickenhead Ledge, wo wir den Ruhetag verbracht haben. Diese Länge machten wir noch vor dem Ruhetag um Zeit zu sparen.


Heute stand die Crux auf dem Programm zumindest wenn man dem Topo und anderen Aspiranten glauben schenkt. Wir hatte zwar nur 5 Längen vor uns, aber es hieß die Crux ist in der Sonne nicht Kletterbar, der Fels ist wie Glass usw. Also gings wie immer zeitig los aber es war echt kalt der glatte glasartige Fels quitschte beim Treten. Thomas stieg die 12b Länge vor der Crux vor und Stüzte 2 mal. Ihm rutschten auf dem glatten Fels einfach weg. Irgendwie kein gutes Ohmen. Sollten wir so kurz vor dem Gipfel noch scheitern? Soll die ganze Arbeit bis hier her umsonst gewesen sein? Ich versuchte diese Gedanken zu verdrängen und das Problem konstruktiv anzugehen und fing an die Länge auszubouldern. Die Sicherung war nicht supper aber ausreichend. So fügten sich nach 2h endlich das Puzzel der Einzelzüge so zusammen, das ich sagen konnte alle Züge geklettert zu haben. Da auf dem Spiegelglatten Fels jedes zögern und Überlegen zwangsläufig dazu führen würde das einem die Kraft ausgeht war diese Länge noch nicht durchstiegsreif. Nach einer Pause in welcher Thomas recht schnell alle Züge machen. Das ist dahingehen so beeindruckend, dass Thomas seine Finger so dick sind wie mein Daumen und er dadurch noch weniger vom Finger in die Pinscars (Löchern von Schlaghaken im Riß welche durch jahrelanges Technoklettern entstanden sind und der einzige Grund, warum die meisten El Cap Routen überhaupt frei kletterbar sind) bekommt.
Nach der Pause brauchte ich noch 1h lang um die Züge erst auf ähnliche Weise zu wiederholen. Das Problem dabei ist die Orientierung, denn alles sieht gleich aus und oft muß der Fuß mehrfach umgestellt werden ohne das sich die Position der Hände ändert. So wußte man nicht ob diese Trittfolge jetzt kommt oder später und es war echt zum verrückt werden bis ich an der selben Stelle zweimal die gleiche Variante gemacht hatte. Also war alles für den Durchstieg bereit nur ich fühlte ich mich eher nicht so. Die Sonne war mitlerweile in der Verschneidung und wie immer wenn die Sonne am El Cap kommt kam auch der Wind. Zu war war es jedenfalls nicht in der Sonne. Ich ruhte mich aus und Thomas war zufersichtlich das es wie immer bei mir im 2. Versuch klappt. Ich war da zwar anderer Meinung aber wass solls. Als es dann endlich losging fühlten sich die Bewegungen steif und alles andere als angenehm an. vielleicht lag dies auch daran, dass beim Durchbouldern die Züge im Toprope eingeschliffen wurden und man nicht nur an Mikrokeilen hing, welche man nur unter bangen und noch mehr pressen eingehangen bekam. So kamm es, dass ich mich extrem gepump durch die Crux hangelte und trotz quitschender Füße stehenblieb. Damit ich auch noch weiter hoch komme mußte ich beim Einhängen recht schnell das Seil einziehen und dann... kam der verflixte Strick einfach nicht. Thomas war entweder zu zuversichtlich in mein können, oder das Seil krangelte einfach nur. Jedenfalls kam ich aus dem Rythmus lief zu und die Nähmaschiene setzte ein. Das ich noch einmal so weiit kommen würde bezweifelte ich also gab ich alles und presste wie verrückt um den Schüttelpunkt 3m höher zu erreichen. Irgendwie gelang es mir auch wie kann ich nicht sagen, denn das Laktat vernebelte meine Sinne vollends. Selbst als ich den Stand clippte konnte ich vor erschöpfung kaum noch jubeln. Ich war vollkommen ausgelaugt und hatte mehr als 100% gegeben. Ich merkte dies auch noch daran, dass mir 1h später immer noch schlecht war und das ich vor mich hin hustete. 


Die 5.13c Crux von Oben.
Also war es uns hiermit gelungen, denn die nächsten 3 Sl waren nur noch leichtere Kletterei und ginngen wie in Trance an mir vorüber. Am vorletzten Stand gab ich Thomas die letzte Länge weil er es nicht erwarten konnte wieder was Wagerechtes unter die Füße zu bekommen. Ich erinnerte mich an die Aussage eines anderen El Cap Freikletterers, das man am vorletzten Stand noch mal den Blick schweifen lassen sollte und seinen Erfolg genießen. Steht man erst mal oben, sieht man nichts mehr von der Steilheit und Ausgesetztheit der Wand und fühlt sich irgendwie um seinen Gigfelsieg betrogen.
Endlich oben. Doch so richtig oben ist man ja bekanntlich nie.

 

Dienstag, 6. Mai 2014

PreMuir / Shaft Teil 1


Beggars Buttres

Wir kamen früh morgens im Tal der unbegrenzten Abenteuer an und wollten auch keine Zeit verlieren das Erste zu erleben.
Unser Ziel des Tages war der Beggars Buttres, eine 8 Seillängen Tour mit 5.11c bewertet. Diese wird auch gerne mal mit Astroman verglichen was die Ernsthaftigkeit angeht.
Dies ist unsere Graniteinkletterroute geworden. Im unteren Bereich leichter und nach oben schwerer werdend und die Crux eine Fingerrißsspur in einer Verschneidung wo nicht jeder seine Finger reinbekommt in der letzten Seillänge. Ansonsten wie üblich für diese Region viele Risse in unterschiedlicher Form und größen.
Die Tour machte uns beiden echt Hammer viel Spaß und ging uns auch super von der Hand, was uns Mut machte aber vielleicht auch ein bisschen überheblich. Denn wir planten für den nächsten Tag gleich den Einstieg der Route wegen der wir hier sind die PreMuir.
  Muirblast/Einstieg von PreMuir
Als der Wecker klingelte war es noch stockfinster und die Uhr zeigte 5 Uhr.
Der Muirblast ist der Einstieg zur PreMuir und 10 Seillängen lang und geht bis zu den Heart Ledges. Da bis zu diesen Bändern Fixseile hängen ist es üblich das man den Muirblast vorher klettert um sich noch einmal im Tal zu erholen bevor mann dan unwiederuflich in an den Fixseilen hochjumart und sich dann den mehrtägigen Kampf mit der Wand stellt. Auf diese art und weise ist man ausgeruhter und man muß nicht so viel Wasser mitschleppen (5-8 Litter pro Tag) 
Bei der ersten Länge des Muirblast machten wir mit Moby Dick eine schöne Alternative zum Originaleinstieg (statt einem pressigen Granitkamin) und den stieg Tobias vor. Der Plan war das ich die schönen und besser gesicherten Länge bekomme. Na Ja die 2. und somit meine Vorstiegslänge ging durch ein Verschneidungssystem und war mit 5.12a/b bewertet, die danach auch aber zusätzlich mit einem R, welches für Runout steht (schlecht gesichert). So viel zum Plan, Ich verpasste den Stand und machte zur Freude von Tobias die Hälfte seiner Runout Länge mit ein leicht überhängender Schulterriss, einfach nur reudig. für diejenigen, die sich das bildlich vorstellen wollen, der Riß war nur 70 cm tief und das Knie klemmte nicht. Somit hatte man permanent das Gefühl der Schulterriß wolle einen ausspucken. Die 3. Länge war dann gar nicht mehr so schlim und sogar schön. Somit hatte wir eine Länge übergangen und die nächste und eigentlich 5. Länge war unsere 4. Länge und die Crux ein 20 Meter Untergrifftraverse nach links. Das Problem war das es keine Riß wirklich gab und man die Dachkannte auf Untergriff presste. Beim Ausbouldern sah er sehr verzeifelt aus und hatte keine Idee. Es dauerte fast 2h und er hatte mehr als nur sprichwörtlich einen Hänger. Dazu muss man sagen das es zu der Zeit in Deutschland 22.30 war und wir nicht richtig unseren Jetlag besiegt hatten. Tobias war kraftlos und unmotiviert … „ja das gibt es auch (ist aber selten J)“ und ich als Sicherungsmann kämpfte mit dem Schlaf. Dazu schien die Sonne und so richtig eingeklettert waren wir scheinbar noch nicht. Also jeder objektive Betrachter hätte wohl gesagt Jungs sucht euch besser mal eine andere Route. Irgendwie fannd Tobias noch eine Lösung und bei mir ging es auch ganz ok. Immerhin konnte ich aufleger Presse was kann es schöneres geben. Entgegen des Jammerspieles beim Ausbouldern stieg Tobias im 2. Versuch durch was nicht zu erwarten war aber immerhin konnte auch er auch beim sichern vorher schlafen. 
 Na ja der Rest war mit 5.11c bewertet und leichter aber nur auf der Skala. Mann musste permanent dran bleiben und Kämpfen. Total breit aber doch glücklich kamen wir nach 12 Stunden an unserem Ziel an, den Heartledges, welches sich in einem drittel des El Capitan befindet (350 Meter).
Alles im allen haben wir es zwar geschafft aber haben auch einen auf die Fresse bekommen. Das Ergebniss des Ganzen ist, dass wir heute (5 Mai) erst einmal Ruhetag machen versuchen den Jetlag loszuwerden. Also war ausschlafen angesagt und um 6 Uhr gab es Eierkuchen.
Bilder gibt es beim Thomas auf dem Blog:
http://ausflugumdiewelt.blogspot.com/

Freitag, 2. Mai 2014

Auf zu großen Wänden

Es ist mal wieder so weit es geht auf zu den großen Wände und mal wieder ins Yosemite. Dieses mal bin ich in Begleitung von Thomas Hering, mit welchem ich bereits die letzten 2 male versucht hatte mich im Valley zu treffen. Leider hatte Thomas aber immer pech mit dem Wetter und wir hatten uns zeitlich immer um ein paar Wochen verpasst. Dieses mal sind wir vorsichthalber gleich zusamen geflogen damit nichts schief geht. Das Wetter stimmt auch dieses mal, doch erst haben wir gestern einen Anschlußflug verpasst und dann wurde uns in der USA erzählt das unser Gepäck scheinbar keine Lust auf Urlaub hat und noch in Deutschland ist. Wir lassen uns zwar nicht den Spaß verderben, aber außer warten können wir jetzt wohl nichts anderes machen. Mal sehn wie lange das Gepäck braucht, verhungen und frieren müssen wir jedenfalls nicht, denn wir haben ja zum Glück Basti als Anlaufpunkt.