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Montag, 13. Oktober 2014

Taghia Klettern im Hohen Atlas




Taghia liegt unterhalb des Ojchdad im Bild Rechts.

Der Orient und das Morgenland hat mich seit jeher fasziniert und so war der Besuch 2008 alles andere als eine Enttäuschung. Wir besuchten Damals die Taghia Schlucht welche für seine bis zu 600m hohen Kalkwände berühmt war. Die Wände waren so kompakt das kaum Bänder die Wand unterbrachen und da sich diese Wände aus einer Schlucht zu beiden Seiten in den Himmel reckten ist der Begriff Mauer gerechtfertigt. Auch das Land und die Kultur waren mir recht ungewöhnlich aber besuchenswert. Erst als man sich etwas an das Feilschen gewöhnt hatte wurde es erträglicher. Leider konnten wir 2008 auf Grund des Wetters und dem Mangel an Zeit nicht alle Routen welche uns interessierten Klettern und so nahm ich mir fest vor wieder zu kommen. Nun war es endlich so weit.

Ganz bekannt und berüchtigt sind die Berbertreppen die ohne Mörtel und Metall auskommen aber leider gelegentlich einstürzen.
Nach der Ordnung kommt das Chaos.

Es war wieder mal so weit es ging wieder einmal zu einem exotischen Ziel. Zum einem um sich beim Klettern neuen Herausforderungen zu stellen und zum Anderen um den Luxus des Altages wieder schätzen zu lernen da man diesen viel zu schnell als selbstverständlich empfindet. Kerstin nutzte die Zeit um etwas mit ihren Eltern zu unternehmen und so waren wieder einmal alle zufrieden gestellt.
Wir hatten Europa noch nicht richtig verlassen, als wir uns mittem im marrokanischen Chaos befanden. Auf dem Flughafen zeterten einige alte Damen herum das sie seit Mittwoch nach Marokko wollen und der Flug immer wieder gestrichen wurde und wahrscheinlich wird es heute wieder so. Trotz Verspätung und etwas Unruhe beim einchecken ging soweit erst einmal alles gut aber wir mussten noch einmal umsteigen bevor wir nach Marrakesch kamen und da ließen wir jegliche Ordnung hinter uns.
Es ging am Transferschalter los wo wir dringend unsere Tickets für den weiterflug bekommen mussten bevor wir unseren Flug verpassen. Als Europäer sollte man meinen das die drei Warteschlangen eine Reihenfolge für die Bearbeitung sein sollten doch von rechts und links kam immer wieder jemand mit dringenderen Problemen. Die alte Dame aus Deutschland stimmte wieder ihr Klagelied an und die Gemüter waren etwas erhitzt. Zu dem was kommen sollte war die Stimmung doch noch friedlich und so stellten auch wir uns wie von den Landesgenossen demonstriert diagonal an. In Deutschland würde das wohl anders heißen aber wir wurden freundlich bedient und die europäisch stehenden welche sich echouffierten wurden vom Personal zurechtgewisen. So kamen wir zu unserem Gate doch was fehlte war das Flugzeug nach Marrakesch. Jetzt ging das Irrenhaus los.Uns kamen Leute entgegen die meinten der Flug wäre schon weg oder geht heut gar nicht mehr. Selbst das Personal reagierte extrem gereizt und gab jedem der fragte eine andere hysterische Antwort. Die Anzahl der Antworten war quasie grösser als die Zahl der gefragten Leute. Die heutige Technik ist ja ein Segen für jeden Arbeitnehmer und gibt einfache Auskünfte für jeden verständlich mittels einer Anzeigetafel. Diese gab es hier auch, doch jegliche Korrelation zwischen Abflugszeit und Zielort fehlte. So ging es mit den anderen Reisenden über 1 Stunde von einem Schalter zum nächsten. Zwischen erhitzten französischsprachigen Diskussionen hörte man immer wieder das Wehklagen der deutschen Dame, da ihr Man bereits seit 3 Tagen in Marrakesch auf sie wartete. Das Personal schwebte zeitweise in Lebensgefahr weil diese Feierabend machen wollten und die Stimmung sehr aufbrausend wurde. Auch die Polizei konnte den Gemütern kaum Einhalt gebieten. Als uns das alles zu bunt wurde machten wir es uns mit bestem Blick auf das Geschehen bequem denn ich war inzwischen ganz schön müde. Da wir nicht sicher waren ob wir beim Schlafen den Flug eventuell verpassen würden hängte ich mir ein Schild mit unserem Ziel um den Hals. So konnten wir bequem miterleben wie die Passagiere von Schalter A zu Schalter B und später zurück zu A rannten. Das Irrenhaus fand ein Ende, als mit über 3 h Verspätung doch noch ein Flug auf die Beine gestellt wurde und wir in Marrakesch ankamen. 
Car sharing a la Afrika


Die verbleibenden 3h der Nacht waren schnell vorbei und weiter ging es Richtung Taghia dem vorlaufigen Ziel unserer Reise. Wenn alles gut geht sollten wir heute noch ans Ziel kommen. Da Taghia nicht mit dem Auto zu erreichen ist, konnten wir die 2,5h Fußmarsch notfalls auch im dunklen zurücklegen. Entgegen der Vermutung war die öffentliche Verkehrsanbindung gut und 8:30 Uhr ging es vom Garre Routier in Marrakech mit dem Bus nach Azilal von dort sollte der Anschuß wenig später nach Zaouiat Ahansal weitergehen, aber auf dieser Strecke gibt es keine Fahrpläne und so wartete der Kleinbus über 4h bis genügend Passagiere das Gefährt überfüllt hatten und die Fahrt für den Betreiber rentabel machten. Durch diese Verzögerung würden wir zwar im Dunklen in Zaouiat Ahansal ankommen, konnten jedoch den Gedanken die fast 40kg schweren Rucksäcke spazieren zu tragen noch etwas vor uns herschieben. Da uns eine Nacht fehtle, kämpften wir mit der Müdigkeit, konnten aber auch nicht schlafen und als es dunkel wurde hieß es bei uns Rucksack schultern und los gehts. Ich hatte den Weg als einfach in Erinnerung, weil wir damals bei Tageslicht den Mulis hinterher gelaufen waren. Doch die Mulis kannten ihren Weg blind, da sie das einzige Transportmittel nach Taghia darstellten. Das half uns auch etwas bei der Orientierung, denn die Exkremente markierten uns wenigstens den Weg ein wenig. Dennoch verliefen wir uns mehrfach und die Riemen der Rucksäcke schnitten schon nach wenigen Minuten ein und das Suchen nach dem Weg machte es nicht besser. In meiner Erinnerung war es sehr oft der Fall das die Mulis im seichten Flussbett liefen und der Fluß extrem häufig gequert werden mußte. An dieser Stelle verirrten wir uns total in den kleinen Feldern welche in der Nähe des Wasser angelegt wurden. Diese Felder waren durch Steinmauern und Dornensträucher voneinander abgegrenzt und terassenförmig angelegt. Da wir uns verlaufen hatten kamen wir kaum noch voran.Es hätte nicht viel gefehlt und wir hätten uns an Ort und Stelle zum Schlafen niedergelegt da kam eine Stimme und eine Taschenlampe von der anderen Seite des Flussesnund ca 30m oberhalb von uns. Mittels wenigen Brocken Französisch machte uns der Einheimische darauf aufmerksam das er sich auf dem Weg befand und wir eben nicht. Naja da hätten wir unten am Bach lange suchen können wenn der Weg so weit oben verläuft. Er wartete auf uns und da er auch nach Taghia musste lief er voraus. Das einzige Manko war, das er ohne Gepäck lief und ein mordstempo anschlug. Da wir uns nicht noch mal verirren wollten gaben wir alles und blieben an im dran. Der Fluß wurde noch mehrere male gequert und! schon nach 10 minuten war uns klar das wir alleine im dunklen keine Chance gehabt hätten. an Pausen war leider auch nicht zu denken und so eilten wir auf dem Zahnfleisch kriechend unserem Ziel entgegen. Nach einer weiteren Stunde waren wir endlich am Ziel und konnten in der Gite d'etape von Said unsere Rucksäcke absetzen. Da ich per mail unser spätes kommen angekündigt hatte war um 22:30 wenigstens noch jemand wach und mittlerweile gab es auch die möglichkeit von Internet, da Taghia vor einem Jahr eine Stromleitung bekommen hatte. Für ein oder zwei Nächte waren wir hier erst einmal zu Hause, dann geht es weiter in die Berge.

Irgendwas muß man uns ins Essen gemischt haben wir waren so heiß aufs Klettern.
Einer der besten Sektoren in Taghia ist ca. 2.5h Fußmarsch vom gleichnamigen Ort entfernt. Um diesen Fußmarsch nicht täglich zweimal zurückzulegen entschlossen wir in einer nahegelegenen Grotte zu biwakieren. So hätte man im schlimmsten Fall max einen Zustieg von 30 min. und ist in einer beeindruckenden Schlucht gelegen.

Berbertreppe

Hier mal mit Stahl aber ob das Mit 40 Kg Zusatzgewicht hält?

Issy begrüßt den Steinmann


Eine Berberbrücke


Grand Carnevall 8a+, 7a obl, 500m
Im hinteren Sektor von Tadrate gibt es eine Handvoll Routen. Dabei ist Grand Carnevall die logischste Linie im Sektor und folgt einer logischen Verschneidungslinie. Durch die Risse konnte viel mit mobilen Sicherungsmitteln abgesichert werden. So kommen insgesamt 36 Bohrhaken zur Zwischensicherung auf die gesamte Routenlänge und der erste in der 4. Sl. Ein sicherer Umgang mit Friends ist daher obligatorisch. Die Ausgesetztheit der Verschneidung ist beeindruckend und die Kletterei ist abwechslungsreich. Issy vollbrachte an diesem Tag sein Husarenstück und kletterte die 7c+ on sight. Die homogene Hangelrippe war anstrengend unübersichtlich und trittarm. Zudem kam am Ende zwei sehr unübersichtliche Wandstellen und Issy kämpfte sich erfolgreich nach oben. Nun war ich wieder an der Reihe mit der Crux. Die Verschneidung schloß sich nach 15m und es wurde schwer. Das einzigste Manko ist, dass die Schlüsselstelle in einem grauen Streifen liegt und immer wieder schmutzig wird. So war einiges an Putzerei nötig bevor ich an den Zügen basteln konnte. Es war eine technische Verschneidung mit wenigen Tritten und es dauerte etwas eine Variante für mich zu finden und durchzusteigen. Mittlerweile war es spät geworden und wir mußten uns beeilen um noch bis hoch zu kommen. Zum Glück wurden die Seillängen leichter und inhomogener. Wir kamen 1h vor dem dunkel werden nach 12h Kletterei am Ausstieg an und beeilten uns abzuseilen. Da die Verschneidung rechtsgeneigt und sehr überhängend war wurde es nötig die Stände mit Hilfe der Zwischensicherung anzupendeln. Das war im Dunkeln alles andere als leicht zudem hatten wir nur eine Stirnlampe dabei, was nicht immer vorteilhaft war. Mit ein paar kleinen Tricks funktionierte es aber die nächsten male würden wir zwei Lampen mitnehmen. Zufrieden aber geschafft kammen wir in unser Biwak.

Die 2. Länge


Grand Carneval die 7c+ Länge

Topo Grand Carnevall
Originaltopo Grand Carnevall
Anthro po cene 8a obl. 6c+, 520 m
Eigentlich wollten wir Azazar klettern, aber die erste Seillänge war so rauh und unangenehm, dass wir uns für die linke Nachbarroute entschieden welche Anthtro po cene hieß. Mitlerweile war es aber dafür zu spät und so entschieden wir uns nur die ersten 8 der 17 Seillängen auszubouldern da die Route anhaltend schwer war. Von den 17 Längen waren nur 3 mal 6er Längen der Rest war schwerer. Am zweiten Tag ging es dann richtig los. Die Längen gingen flott von der Hand und die Kletterei war meist steil und sehr abwechslungsreich. Die Eintufung der Längen war eher dankbar und die Längen waren angenehm kurz. Auf der ersten Hälfte war der Fels selten scharf und es gab sogar tolle Züge mit Löchern und Untergriffen. Im oberen Teil nahm der scharfe Fels leider zu und so mußten wir noch einmal kräftig die Zähne zusammenbeißen. Mittlerweile merkten wir, dass wir ganz schön geschafft waren und freuten uns als wir nach 9h endlich am Ausstieg ankamen. Der Blick von oben war anders als wir vermutet hätten. Die Schlucht endete unweit des Tadrate in einer Hochebene. Auch Bäume wuchsen nur in der Nähe der Schlucht und ringsherrum war eine karge Steinwüste die nur lebensfeindlich war. Als es dann anfing zu Regnen, beeilten wir uns abzuseilen. Die überhängende Wand bot uns ausreichend Schutz und es hörte auch auf zu regnen. Dennoch hatte ich keine Lust ein eventuelles Gewitter in dieser Wand zu erleben denn in der vorangegangenen Nacht hatten wir bereits eins erlebt.
Das erlebte Gewitter war sehr beeindruckend gewesen. Der Donner hallte durch die Schlucht wie Geschützdonner in einer Schlacht. Die Blitze tauchten die Schlucht in gespenstiges Licht und die Windböhen unsere Grotte in Regenschauer.
Zum Glück blieb uns dieses Erlebnis in der Wand ersparrt und die Wolken verzogen sich.
Noch im tageslicht kamen wir zu unserer Grotte und zur Feier des Tages gab es Spagetti.
Topo Anthro po cene



Die erste 7c Länge

Oben wird es noch mal stachelig

Von wegen hinterm Horizont gehts weiter, die Schlucht hört einfach auf

Und trotzdem oben


Sul Fillo della Notte 7c+,7b obl 600m
Lange Zeit fragte ich mich, warum diese Route "Kinder der Nacht" heißt und endlich weis ich es. Die Kletterei ist so homogen und der Fels so unübersichtlich, das man um diese Route zu klettern im dunklen aufstehen und sehr wahrscheinlich auch im dunklen zurückkommen wird. Dennoch ist dies mit Abstand die Beste und beeindruckenste Route welche wir hier geklettert haben, den der Fels und dessen Qualität ist einfach grandios. Von unten sieht die Wand glatt aus und man kann erahnen, das die Oberfläche rauh ist wie Spritzputz nur viel fester. Das macht das ganze sehr sehr unübersichtlich. Zum Glück kommen gelegentlich tiefe Tropflöcher welche den Fingern und vor allem den unterarmen etwas Entspannung bieten. Am ehesten kann man die Felsqualität mit Ceüse vergleichen also die Creme dela creme. Die Kletterei ist sehr homogen und die Seillängen sehr lang. Zudem kommt hinzu, das die Absicherung gerade so ausreichend ist und die Hakenabstände zwischen 4-10m liegen. Bei dieser Kletterei drückt das schon auf den Kopf und man hält sich mehr fest als eigentlich nötig. Auch ist es nicht immer leicht die Richtige Variante zu finden und man klettert voller verzweiflung in eine Sackgasse. Das blieb uns zum Glück ersparrt, aber Issy war nahe dran und schon weit über dem nächsten Haken als er die Flucht nach vorne ergriff. Zurück ging es nicht mehr und der nächste Hacken war mehrere Meter rechts von ihm und in Fußhöhe. Irgendwie schaffte er es noch diesen zu klippen und stürzte kein einziges mal. Ja Issy gelang es die gesamte Route os/ flash zu klettern wobei er die Crux vorstieg. Ich war da leider nicht so Glücklich, denn ich durfte die Schlüsselstelle zweimal machen. Die extrem weiten Züge an den winzigen Leisten und Löcher kamen meiner Statur nicht gerade entgegen. Ist zwar etwas ärgerlich aber was solls. Jedenfalls ein beeindruckendes Erlebnis und eine grandiose Leistung des Erstbegehers Rolando Larcher der 2003 mit seinem Team die wenigen Bohrhaken weit nach oben geschafft hat und in dieser Mauer eine so homogene Linie geschaffen hat. Die Einstufung der Längen ist sehr straff. Da die Kinder der Nacht unserer Meinung nach schwerer und anspruchsvoller als Anthe po Cene ist bleibt diese wahrscheinlich nur wenigen Leuten vorbehalten. Nach dem Wandbuch unterm Gipfel hatten wir die 7. Begehung.
Durchweg geiler Fels

Die letzte 7c



Die 7b+ ist wie jede Länge in dieser Route lang, sehr schwer und sehr unübersichtlich.


Topo Kinder der Nacht

Babel 7c+, 7a+ oblig
Eigentlich war dies eine unserer wichtigsten Routen welche wir machen wollten und zudem noch mit 850m die längste Route. Die Wand ist gut von Saids Gite d'Etape zu sehen und wir wollten 2008 rechts davon eine Erstbegehung machen allerdings war es damals viel zu kalt in der Nordseite. Dieses mal stimmte das Wetter und da die meisten Leute die ersten Seillängen welche direkt vom Fluß aus einer engen Schlucht starteten. Da wir nach der anstrengenden Anreise was kurzes für den ersten Tag suchten war Babel unsere Wahl. Der Zustieg war kurz und wir mußten nicht im Dunklen aufstehen. Die Kletterei war anspruchsvoll und das Gestein unangenehm glatt so das wir oft wegrutschten. Wir waren beide nicht begeistert, aber schoben es auf das fehlende Kalksteingefühl und es ging erst einmal für eine Woche hinter in die Tadrate Schlucht. Nachdem wir zurückkamen ging es erneut in die Babel. Auch beim 2. Mal war die Kletterei unangenehm glatt und nicht besonders toll besonders nachdem wir die tollen Routen am Tadrate geklettert hatten. Beim nachziehen geschah es dann, die Schuhe von Issy lößten sich in der 8. Seillänge und vielen bis in den Fluß hinunter. Also mußten wir abseilen aber bei einem waren wir uns sicher noch einmal steigen wir nicht ein.
Babel, Topo der Erstbegeher

Babel die 1. Sl, Keile und Friends sind durchaus empfehlenswert


Atlantic Perverso 8a/8a+, 7b obli
Eigentlich ist die Nordseite des Ojedad nicht gerade beeindruckend, da sie alzuoft von großen Bändern durchzogen wird. Dennoch sehnten wir uns wegen der brennenden Sonne nach Schatten und entschieden uns für Atlantic Perverso auch wenn wir den Namen nicht so richtig deuten konnten. Die Route wurde 2011 von Italienern Erstbegangen und Wiederholer waren positiv erfreut. Das einzige was bemengt wurde war, das der 6. Stand unlogisch in der Mitte der Crux steckte. Da war es für mich von anfang an eine Herausforderung die Länge 6 und 7 zusammenzuhängen doch das war schwerer als gedacht. Zum einem fehlten nach der Sl 1, Sl 4 und Sl 5 die Borhaken am Stand da man auf den Bändern in die Wand laufen konnte. Was nicht niet- und nagelfest war wurde von den Berbern einfach abmontiert. da war es schon sehr vorteilhaft 2 Muttern und eine Hakenlasche dabei zu haben um diese über den Schwerlastanker zu Schrauben. !!! Also für Aspiranten unbedingt Mutter und Hakenlasche einpacken!!!
Die ersten Längen waren erstaunlich abwechslungsreich und von der Absicherung eher harmlos. Es gab Sinter und Wandkletterei und in den leichten Längen waren Friends und Keile notwendig. So kamen wir zum großen Überhang welcher echt beeindruckend aussah. Das Ausbouldern der ersten der beiden Längen war nicht so wild, denn es war sehr schöne athletische Ausdauerkletterei. Ohne guten Ruhepunkt ging es in die nächste Länge wo ein Leistenboulder mit sehr technischen Zügen viel kreativität und Zeit verlangte. Da waren wir schon froh das der Sichernde bequem auf dem großen Band unten stand, statt am Hängestand in der Mitte der Crux. Die Lösung ging gerade so auf und es blieb anspruchsvoll. Beim Abseilen am Hilfsseil welches ich am oberen Stand zurückließ sah man das die beiden Langen auf 50 m gut 7 m über hing. Wärend Issy die Längen gleichfalls ausboulderte konnte ich gemütlich auf dem Band abhängen und was sich eher etwas wie Klettergarten anfühlte. Als ich dann am Zug war schleuderte ich mich nach oben und war eigentlich am ersten Stand total gepumpt. Ich schaffte es mich ein wenig zu erholen aber viel Kraft war nicht mehr in meinen Unterarmen. Verzagen hilft ja bekanntlich wenig und so biss ich mich weiter durch. Zweimal drohte ich beim weitergreifen rauszukippen und konnte den Körper gerade noch stabilisieren um den Zielgriff einzusortieren. Auf diese Weise erreichte ich nach 50m den 2. Stand und freute mich den Hängestand weggelassen zu haben. Ob das ganze zusammen jetzt nun 8a oder 8a+ ist weiß ich nicht aber der erste Teil ist eher nur 7c+. Ich freute mich riesig und als Issy total platt bei mir ankam dachte ich eigentlich er würde mir die kommende 7c+/8a Platte überlassen. Da Issy bereits mehrfach gezeigt hatte wer von uns beiden der König der Plattenkletterei ist ließ er es sich nicht nehmen und Kletterte die Länge sogar on sight. Leisten zustellen und schlecht stehen ist halt voll sein Ding. Bei mir war es im Nachstieg noch deutlich knapper, denn die Tritte waren zu weit unten und eine Alternative gab es nicht. Nur rohe Gewalt wahr da noch die Lösung aber auch ich war noch ganz schön platt. Als das geschafft war kammen wir leider dazu zu Erfahren, warum die Route Atlantic Perverso hieß, denn es waren 7a schwere vom Gras zugewachsene Risse zu Klettern die man sich wirklich sparen kann aber naja wir wollten halt alles Klettern und so gärtnerten wir unseren Weg nach oben und zum Glück blieb uns folgende Erfahrung ersparrt " Das Atlasgras das war sein letzter Griff, bevor er in die tiefe pfiff"


Erst steil, dann senkrecht (hier der 2. Teil der 8a+)...
... und dann ab zum Gärtnern.
Topo Atlantic Perverso.
Susurro Berber 7b+, 6b obl
Da wir nun schon den 3. Tag in Folge kletterten, suchten wir uns eine Route mit kurzem Zustieg und nicht so schwer. Unsere Wahl war sehr glücklich und gleich rechts der Route Zebda an den schönen Karstquellen des Ortes gelegen. Schon eigenartig, das nur diese Quellen das Leben in dieser Steinwüste ermöglichen. Es sieht zudem sehr bizarr aus wie ca. 1000l pro Sekunde aus verschiedenen Löchern eines riesigen scheinbar massiven Kalkfelsen strömen. Während wir kletterten sahen wir die Kinder des Dorfes welche lachend unterhalb der Quelle spielten. Unsere Route war auf jeden Fall eine gute Wahl und die Kletterei war sehr ausdauernd und abwechslungsreich. Bereits nach 3 Stunden waren wir am Ausstieg und freuten uns auf den kühlen Schatten denn die Wand war leider in der Sonne. Da das Seil sich nicht abziehen ließ durfte ich die letzen beiden Längen noch einmal Klettern. Da wir jedoch eine MikroTraxion dabei hatten, blieben mir zum Glück ein 60 m Aufstieg mit einer Brusikschlinge ersparrt. Noch am gleichen Nachmittag verließen wir Taghia und fuhren für die letzen Tage nach Marrakesch. So gingen mein zweiter Besuch in Taghia mit knapp 3000 Klettermetern zufrieden und geschafft dem Ende zu und ich freute mich wieder auf zu Hause.
Topo Susuro Berber


Issy in der sehr anstrengenden 7a+


Eine der vielen Karstquellen von Taghia



--Und da sagt einer es gäbe keine Zweibeinigen Mulies



Marrakesch

Die Suks von Marrakesch

El Fna

Anbei noch ein paar Topos von neueren Routen als Info welche wir zwar nicht geklettert haben. Vielleicht hilft es ja ein paar Leuten bei der Urlaubsplanung.

Weitere Topos gibt es unter:
https://www.remi-thivel.com/toposjordanieomantaghia.html
 
Topo Skylarking

Topo Raum der Wünsche

Topo Golden Age

Topo Intoxication

Topo Hard Swig and Zellow Soup. Rechts unten die Einstufung der Wiederholer

Übersicht zum Topo Sulayr

Topo Sulayr

Sonntag, 12. Oktober 2014

Taghia - Topos and Overviews



 Taghia in High Atlas has  limestone in verdonesque quality and walls up to 600m in an exotic surounding.

It should taken into consideration that the elevation is around 2000m and so mid April it still can snow and at the end of October it can get already cold.
Its recommended to bring some boltplates and nuts (M10 + M12) because often bolts are missing as soon as you can walk on a ledge to the belay. Especially on Oujdad NO-Face.

Here a little collection of topos:  
https://www.dropbox.com/sh/o7p0i264bvzv2mw/AAAOhG8WuGbn3Pig0f8SoGGla?dl=0 

A big selection of topos from Taghia you can also find here:
https://www.remi-thivel.com/toposjordanieomantaghia.html

Enjoy the Spirit of Taghia